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Dilek Kalayci, Gesundheitssenatorin von Berlin, möchte zum privaten Konsum von Cannabis einen Modellversuch durchsetzen, bei welchem die Abgabe über Apotheken läuft. Bundesweit hat Berlin beim Kiffen das jüngste Einstiegsalter.

Die Idee

Der Senat von Berlin hat die Vorstellung, in ausgewählten Apotheken von Berlin den Kauf von Cannabis zu erlauben, um das Risiko für die Nutzer zu verringern.
Berlin hat bereits zwei Mal den Versuch in Angriff genommen, die Genehmigung vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu erhalten.
Aufgrund des Gesetzes für Betäubungsmittel hat die Behörde die Durchführung abgelehnt. Ebenfalls keinen Erfolg hatte der Widerspruch vonseiten des Berliner Senats.

Sämtliche Änderungen müssen vom Bundestag und Bundesrat beschlossen werden, da es sich um ein Bundesgesetz handelt. Berlin wünscht sich für das Modellprojekt eine Ausnahmegenehmigung.

Gerichtsfall

Die Gesundheitssenatorin von Berlin ist vor Gericht gezogen. Die gesamte Debatte wird von Kritikern des Modells als Show gesehen, weil die parlamentarischen Mehrheiten fehlen.

Berlin wird durch die Bundesländer Bremen und Thüringen bei der Initiative des Bundesrats unterstützt. Zum Zeitpunkt der Initiative sind die drei Länder von den Grünen, den Linken oder der SPD regiert worden.

Abgabe von medizinischem Cannabis an Schwerkranke

Zwischenzeitlich erlaubt die Behörde die Abgabe respektive den Verkauf von Cannabis an Schwerkranke. Die Legalisierung ist das Ergebnis jahrelanger Debatten. Die Abgabe wird von der Abteilung der Opiumstelle des Bundes BfArM überwacht. Produkte aus Cannabis sind bereits länger erlaubt, so auch das CBD Öl von DM.

Geplanter legaler Verkauf von Cannabis an Erwachsene

Das Ziel des rot-rot-grünen Senats in Berlin besteht darin, dass Cannabis in der Stadt an eine begrenzte Zahl von Erwachsenen abgegeben werden darf. Ein entsprechendes Modellprojekt, welches die Hoffnung trägt, ebenfalls den Schutz der Jugend zu verbessern, ist lanciert.

Jugendliche sind bereits früh gefährdet

Nach Schätzungen von Suchtexperten greifen Jugendliche in Berlin besonders früh zum Joint. Bei ihnen ist das Kiffen auch danach mehr verbreitet als im bundesweiten Durchschnitt.

Das Durchschnittsalter beim ersten Konsum von der illegalen Droge beträgt, laut einer Untersuchung von der Fachstelle für Suchtprävention, 14,6 Jahre. Rund ein Drittel der 1.725 befragten Personen im Alter von 12 bis 18 Jahre hat angegeben, bereits einmal Cannabis probiert zu haben. Bundesweit liegt das Einstiegsalter für Cannabis laut einer weiteren Studie mit 16,4 Jahren. 27 Prozent kiffen in Berlin mehrmals pro Woche. Laut Angaben der Fachstelle erfüllt nahezu jeder zweite der befragten Schüler die Kriterien des Suchtrisikos. Ein Merkmal dafür ist zum Beispiel der morgendliche Konsum vor der Schule.

Gemäß der Fachstelle verdeutlichen die Zahlen von Berlin, dass der Konsum unter den Jugendlichen besorgniserregend normal zu sein scheint. Nach Erfahrung sind mögliche Motive bei den Jugendlichen für den Konsum Spaß, Neugierde sowie das Gemeinschaftsgefühl in einer Clique, ohne das Bewusstsein mit den verbundenen Risiken. Dass der regelmäßige Konsum abhängig macht und zu gesundheitlichen Schäden führt, ist bekannt, Cannabis kann insbesondere für das Gehirn von Jugendlichen gefährlich sein. Die Folgen sind abhängig vom Einstiegsalter, der Dosis sowie von der Häufigkeit des Konsums.